Mittwoch, 12. August 2009

Fensterblicke Vol. I



Beim Blick, durch das Fenster, auf die Straße ereignen sich mitunter amüsante und kuriose Dinge. Davon erzählen die "Fensterblicke".

Der Müllwagen

Eine (nicht) alltägliche Klanggeschichte zum selber vertonen.


Der große, orangen farbige Müllwagen hält direkt vor unserem Haus. Seine Signallampen, auf dem Fahrerhäuschen, blinken hell auf.

Meine beiden Kinder rennen sofort ans Fenster und drücken sich die Nasen platt. Ihrem aufgeregten Getuschel entnehme ich, das sie es spannend finden.

Zwei Männer steigen aus dem Müllwagen aus und schauen sich den Müllberg auf der anderen Straßenseite an.

Hinter dem Müllwagen bleibt ein zweiter großer LKW stehen. Er hat eine offene Ladefläche und ist für den Abtransport von Metall zuständig.

Die Müllpresse am vorderen Müllwagen wird angestellt. Mit einem lauten quietschen setzt sie sich langsam in Gang.

Hinter den beiden Müllwagen hat sich bereits nach fünf Minuten eine kleine Autoschlange gebildet. Ein ungeduldiger Fahrer fängt an zu hupen, einer der Müllmänner wirft einen „Vogel“ zurück. Die ersten Autos drehen bereits um und suchen sich einen anderen Weg.

Ich schließe unser Fenster, weil es nach Autoabgasen stinkt. Meine Kinder haben mittlerweile eine Windjacke und Gummistiefel angezogen und beobachten das Geschehen draußen.

Derweil machen die beiden Müllmänner an einem Sofa zu schaffen. Es sieht in der tat sehr dreckig aus und hat lauter Risse im Stoff. Mit großer Wucht heben sie es auf den Müllwagen ..... dort landet es mit einem lauten Knall, bevor es die Müllpresse zu fassen bekommt. Unter Ohrenbetäubenden Lärm, knacken und brechen von Holz schiebt die Müllpresse das Sofa in den Müllwagen.

Auf einmal macht es pling ...... eine der Federn im Sofa hat sich der Müllpresse wiedersetzt und springt den beiden Müllmännern um die Ohren.

Der Rest des Mülls ist ganz schnell verarbeitet, da es alles kleine Teile waren. Der zweite Müllwagen hebt unter lauten Ächzen einen alten Kühlschrank auf die Ladefläche.

Als alles verstaut ist, setzen sich die Müllwagen wieder in Bewegung.

H. und W. stehen schon mit Besen und Eimer bewaffnet an der Straße und fangen an den Rest des Mülls zusammen zu fegen. H. ist ganz schön am schnaufen, lehnt sich an den Zaun und wischt sich mit einem Taschentuch die Stirn ab.

Meine beiden Mädels rufen laut und kommen mit einem fröhlichen Gesicht zurück in die Wohnung und zeigen mir ein paar Schrauben, die sie eingesammelt haben.

Die Duplolegoeisenbahn ist heute kein Zug, sondern bis in den Nachmittag hinein ein Müllwagen mit Anhänger. Taschenlampen blinken regelmäßig auf. Als es auch noch anfängt zu knacken, schaue ich kurz um die Ecke. Einer der zerdrückten Plastikbecher verschwindet gerade in einem der Müllwagenanhänger.

*****

Ähnlichkeiten mit wahren Begebenheiten und Personen sind zufälliger Natur.

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